Die Zusammenarbeit zwischen der Alois-Wißmann-Schule und dem benachbarten Burghardt Gymnasium (BGB) ist in den vergangenen Jahren zu einer intensiven, vielfältigen Kooperation gewachsen.
So stellt die AWS regelmäßig Praktikumsplätze für das Compassion-Praktikum für SchülerInnen des BGB zur Verfügung. „Im Rahmen dieses Praktikums sollen die 10.-KlässlerInnen des BGB durch die Begegnungen mit kranken, behinderten, alten oder armen Menschen oder mit kleinen Kindern Erfahrungen machen, die ihnen neue Sichtweisen eröffnen und Fragen provozieren. Sie sollen herausgefordert werden, sich neuen, ungewohnten Situationen zu stellen. Vor allem die soziale Kompetenz soll gefördert und gestärkt werden“ (vgl. Homepage Burghardt Gymnasium Buchen). Die SchülerInnen hospitieren während des Praktikums eine Woche lang im Unterricht der AWS, erleben Lernsituationen ebenso wie Pausen und können eine Idee davon entwickeln, was es bedeutet, mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung zu arbeiten. Sie bekommen die Möglichkeit, auch ihre eigenen Stärken und Schwächen wahrzunehmen und werden für die Situation eines Lebens mit Behinderung sensibilisiert.
Hinzu kommt die Kooperation im Rahmen verschiedener AGs. Immer wieder nehmen SchülerInnen des BGB das Angebot wahr, an AGs der AWS teilzunehmen und die Lehrkräfte sowie die SchülerInnen zu unterstützen. Sie bereichern die AGs durch ihre Kompetenzen, etwa die Band-AG durch das Spielen eines speziellen Instruments oder die Kunst-AG durch besondere, kreative Ideen. „Die hier geschaffenen Begegnungsmöglichkeiten gehen weit über das reine Unterstützen bzw. Unterstützt-Werden hinaus. Nicht selten entstehen hier Ideen für die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung, die über die Schulzeit hinauswirken.“ (vgl. Homepage des BGB)
Die Begegnungen zwischen den SchülerInnen der 5. Klassen des BGB und den Klassen der AWS bilden wohl den zentralsten, wichtigsten Baustein im Rahmen der Kooperation zwischen den beiden Schulen. Hierzu finden sich im Vorfeld Partnerklassen. Die Religionslehrkräfte des BGB und die Lehrkräfte der AWS bereiten die Begegnungen ihrer Klassen gemeinsam vor. Die Partnerklassen besuchen sich schließlich gegenseitig in ihrer Schule. Während das erste Treffen meist zum Kennenlernen und Klären von Fragen genutzt wird, können die Kinder beim zweiten Treffen miteinander spielen, basteln und malen. Ziel ist es, durch die Begegnung Vorurteile, Berührungsängste aber auch Ängste abzubauen und den Umgang mit Menschen mit Behinderung als Teil der Normalität kennenzulernen. „Für viele Fünftklässler ist es der erste Kontakt mit Menschen mit Behinderung. Sie erkennen jedoch schnell, dass auch Kinder mit Behinderung einfach Kinder sind, die gerne spielen, Quatsch machen und lachen. Daher dauert es in der Regel nicht lange, bis die Berührungsängste abgebaut sind und Kontakte geknüpft werden. Die bestehenden Unterschiede zwischen den Kindern werden schnell vergessen.“ (vgl. Homepage des BGB)
Am Ende des Schuljahres findet abschließend ein großes Begegnungsfest statt. Die Sozialmentoren des BGB organisieren in diesem Rahmen Spiel-, Bastel- und Malstationen. Die Fünftklässler und die SchülerInnen der AWS nehmen diese in Kleingruppen gemeinsam wahr und haben so eine weitere Möglichkeit, Zeit gemeinsam zu verbringen. Sie gehen bei diesem Fest in der Regel bereits offen aufeinander zu und freuen sich an der Begegnung miteinander.
Von beiden Schulen wird diese Kooperation jedes Jahr aufs Neue mit Begeisterung angenommen und als große Bereicherung empfunden.